Eine Störung der männlichen Geschlechtsentwicklung macht einen Mann nicht zur Frau!

Die Falschdarstellung von Caster Semenya als „Frau mit hohem Testosteronspiegel“ in den Medien verdreht die Wahrheit und schadet dem Frauensport. Unsere Stellungnahme klärt die biologischen Fakten zu Semenyas Störung der männlichen Geschlechtsentwicklung (5-Alpha-Reduktase-Mangel) und zeigt, warum eine faire Geschlechtertrennung im Sport unerlässlich ist. Nutzen Sie diesen Text für Leserbriefe, Anschreiben an die Presse oder Diskussionen, um Falschinformationen entgegenzutreten und die Rechte von Athletinnen zu schützen. Mit einem Klick können Sie den Text über einen Button direkt in Ihr E-Mail-Programm laden. Werden Sie aktiv und helfen Sie, die Wahrheit zu verbreiten!
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Die Darstellung von Caster Semenya als „Frau“, „die“ aufgrund einer Störung der Geschlechtsentwicklung mit einem „natürlich hohen Testosteronspiegel“ diskriminiert würde, ist falsch und irreführend. Seit Jahren ist bekannt, dass Caster Semenya männlichen Geschlechts ist mit einer Störung der Geschlechtsentwicklung (5-Alpha-Reduktase-Mangel, 5ARD), die ausschließlich beim männlichen Geschlecht vorkommt.
Dennoch sehen wir uns zahlreichen irreführenden Berichten in den Medien gegenüber, die Semenya als „Frau“ darstellen und die Realität ignorieren. Diese Falschdarstellung verdreht nicht nur die Wahrheit, sondern verschleiert auch die erhebliche Ungerechtigkeit gegenüber Athletinnen, deren Stimmen in der Öffentlichkeit kaum Gehör finden. Die jüngste Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte vom Juli 2025 bestätigt, dass die Regelung von World Athletics, die Semenya von der Teilnahme im Frauensport ausschließt, ein angemessenes Mittel zum Schutz der Integrität des Frauensports ist. Die Dialogplattform „WasIstEineFrau?“ setzt sich dafür ein, die Fakten klarzustellen und die Rechte von Frauen und Mädchen im Sport zu schützen.
Biologische Grundlagen: 5-Alpha-Reduktase-Mangel (5ARD)
Caster Semenya hat, wie die Gerichtsakten des Internationalen Sportgerichtshofs bestätigen1, eine Diagnose des 5-Alpha-Reduktase-Mangels (5ARD) – eine Störung der Geschlechtsentwicklung, die nur beim männlichen Geschlecht auftreten kann. Diese Störung entsteht durch den Mangel des Enzyms 5-Alpha-Reduktase, das Testosteron in das stärkere Androgen Dihydrotestosteron (DHT) umwandelt2. DHT ist entscheidend für die Entwicklung von Penis, Hodensack und das Absenken der Hoden während der fötalen Entwicklung. Wie der Internationale Sportgerichtshof (CAS) feststellte, weisen Athleten mit 46 XY 5-ARD wie Semenya für einen Mann völlig normale Testosteronwerte auf, die nicht in einem für Frauen möglichen Bereich liegen und ihnen „einen signifikanten sportlichen Vorteil“ verschaffen.
Geschlechtsentwicklung bei 5-Alpha-Reduktase-Mangel (5ARD)
Rund um die 8. Woche nach der Empfängnis beginnt die Differenzierung der Gonaden (Keimdrüsen) beim Fötus. Das SRY-Gen auf dem Y-Chromosom löst die Entwicklung der Gonaden zu Hoden aus. Diese Hoden produzieren zwei Hormone: Anti-Müller-Hormon (AMH) und Testosteron. Wie bei Jungen ohne Störung der Geschlechtsentwicklung sind auch Jungen mit 5ARD im Mutterleib AMH und Testosteron ausgesetzt. Es fehlt ihnen jedoch das DHT, das für die vollständige Entwicklung der äußeren männlichen Genitalien erforderlich ist. Der Mangel an DHT führt zu einer verzögerten männlichen Geschlechtsentwicklung. Da jedoch funktionierende Androgenrezeptoren vorhanden sind, führt die Testosteronproduktion der Hoden während der Pubertät zu einer vollständigen männlichen Entwicklung – einschließlich Stimme, Knochenbau, Muskelmasse und wachsendem Penis. Mit liebevoller Unterstützung von Eltern, Freunden sowie professioneller psychologischer Beratung und einer auf sie medizinisch abgestimmten Behandlung können Jungen mit 5ARD ein gesundes Leben führen und in vielen Fällen auch Kinder zeugen.
Diagnose und kulturelle Einflüsse bei 5-Alpha-Reduktase-Mangel
In westlichen Ländern mit Zugang zu medizinischer Versorgung wird die Diagnose durch ein Karyogramm abgeklärt. Verantwortungsvolle Ärzte halten Eltern davon ab, betroffene Jungen als „Mädchen“ zu behandeln, da die Vorstellung, es handele sich um ein „Mädchen“, spätestens mit Eintritt der Pubertät unhaltbar wird. Die Studie Integrative and Analytical Review of the 5-Alpha-Reductase Type 2 Deficiency Worldwide3 liefert mehrere Hinweise darauf, dass die Deklaration von betroffenen Jungen bei der Geburt als „nicht männlich“ stark von kulturellen Faktoren beeinflusst wird. Im Laufe der Zeit hat sich diese Praxis durch Aufklärung und die Verfügbarkeit genetischer Tests zugunsten betroffener Jungen verändert.
Die Studie stellt außerdem fest, dass keine Fälle aus Ländern mit niedrigem Einkommen gemeldet wurden, was auf Barrieren beim Zugang zu molekularer Diagnostik und spezialisierter medizinischer Versorgung hinweist. Gemäß der Weltbank-Klassifikation handelt es sich hierbei um Länder wie Afghanistan, Bangladesch, Burundi, Äthiopien, Ruanda, Somalia und andere. In solchen Regionen könnten kulturelle Praktiken, die auf traditionellen Geschlechterrollen basieren, die Diagnose und das Verständnis von 5-Alpha-Reduktase-Mangel weiter erschweren. Dies könnte zu einer verstärkten Tendenz führen, betroffene Jungen bei der Geburt fälschlicherweise als „nicht männlich“ zu deklarieren.
Wir begrüßen ausdrücklich den globalen Trend, betroffene Jungen bei der Geburt als männlich anzuerkennen, da die Studie belegt, dass diese Jungen mit Eintritt in die Pubertät in der Regel darauf bestehen, als männlich anerkannt zu werden.
5-Alpha-Reduktase-Mangel und seine Relevanz im Spitzensport
5-Alpha-Reduktase-Mangel gehört zu den seltensten Störungen der Geschlechtsentwicklung, die autosomal rezessiv4 vererbt werden. Tatsächlich ist die Erkrankung so selten, dass es keine genauen Zahlen gibt. Dennoch zeigt die Forschung, dass männliche Athleten mit einer Störung der Geschlechtsentwicklung im Spitzensport der Frauen überproportional vertreten sind. Laut einer über zehnjährigen Untersuchung des Weltleichtathletikverbandes (World Athletics) sind etwa 7,1 von 1.000 Athleten in der Kategorie der Frauen männliche Athleten mit einer Störung der Geschlechtsentwicklung und mit für sie normalen Testosteronwerten im männlichen Bereich. Dies entspricht einer „140-fach höheren Häufigkeit im Vergleich zur weiblichen Gesamtbevölkerung, wobei ihre Präsenz auf Siegerpodesten sogar noch deutlich ausgeprägter ist“5. Die Einordnung, dass es sich bei der geschlechtsneutralen Formulierung von World Athletics „DSD athletes/DSD individuals“ nur um Athleten männlichen Geschlechts handeln kann, erfolgt über die Testosteronwerte im männlichen Bereich, da es Frauen ohne Doping nicht möglich ist, Testosteronwerte im männlichen Bereich zu produzieren.
Die Dialogplattform „WasIstEineFrau?“ setzt sich für folgende Maßnahmen ein:
Verbot chirurgischer Eingriffe: Wir unterstützen ausdrücklich das Verbot chirurgischer Eingriffe in Deutschland, die die männlichen Genitalien von Jungen mit 5ARD verstümmeln, um den Anschein eines „Mädchens“ zu erwecken6. Solche Eingriffe verletzen schwerwiegend die Menschenrechte, da sie die Fortpflanzungsfähigkeit der betroffenen Jungen beeinträchtigen und erhebliche physische sowie psychische Schäden verursachen.
Rechtliche Regelungen für den Geschlechtseintrag: Wir befürworten ausdrücklich Regelungen in Deutschland, dass es Jungen mit 5ARD spätestens ab 14 Jahren über ein medizinisches Attest ermöglicht werden sollte, ihren Geschlechtseintrag in „männlich“ und ihren Vornamen zu ändern, wenn ihre Eltern vorgeben, ihr Sohn sei ein „Mädchen“7. Diese Änderung kann nach einer Prüfung des Kindeswohls durch ein Familiengericht auch gegen den Willen der Eltern erfolgen, um Jungen von der falschen Vorstellung zu befreien, ein „Mädchen“ zu sein.
Fortpflanzungsfähigkeit bei 5-Alpha-Reduktase-Mangel: Der Fall Semenya
Semenya ist Vater von zwei Kindern, was durch In-vitro-Fertilisation (IVF) ermöglicht wurde8. Dies ist bei Männern mit 5ARD nicht ungewöhnlich, da sie in der Regel fortpflanzungsfähig sind. Diese Tatsache unterstreicht, dass Semenya männlichen Geschlechts ist und Nachwuchs zeugen kann, was die Darstellung als „Frau“ eindeutig widerlegt.
Ungerechtigkeit gegenüber Athletinnen durch männliche Vorteile: Der Fall Semenya
Die Teilnahme von Semenya in der Frauenklasse hat zu erheblicher Ungerechtigkeit gegenüber Athletinnen geführt, die in der Presse kaum Beachtung findet. Durch seinen für einen Mann völlig normalen Testosteronspiegel konnte Semenya Wettbewerbsvorteile in Größe, Stärke und Leistung erzielen, wie das CAS bestätigte. Diese Vorteile haben dazu geführt, dass zahlreiche Athletinnen Medaillen und Preisgelder verloren haben, die ihnen rechtmäßig zugestanden hätten. Wäre der Frauensport nicht durch Männer sabotiert worden, hätten beispielsweise bei den Olympischen Spielen 2016 (Rio, 800 Meter) Melissa Bishop (Kanada) die Goldmedaille, Joanna Jóźwik (Polen) die Silbermedaille und Lynsey Sharp (Großbritannien) die Bronzemedaille erhalten9.
Kontroverse um Geschlechtertrennung im Frauensport: Der Fall der Olympischen Spiele 2016
Peter Eriksson, ehemaliger Cheftrainer von Athletics Canada, kritisierte die Ergebnisse des Frauen-800-Meter-Laufs bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio, wo drei Männer die ersten Plätze belegten und die Kanadierin Melissa Bishop auf Platz vier verdrängten. Eriksson erklärte öffentlich10, dass er von den Anwälten des kanadischen Olympischen Komitees mit einem lebenslangen Sportverbot bedroht wurde, falls er sich weiterhin kritisch äußert. Die drei Medaillengewinner – Caster Semenya, Francine Niyonsaba und Margaret Nyairera Wambui – haben alle eine Störung der männlichen Geschlechtsentwicklung und qualifizieren sich nicht für den Frauensport. Bishop verpasste nicht nur eine Medaille, sondern auch erhebliche finanzielle Chancen durch ihren Nike-Vertrag. Eriksson und andere, wie die Trainerin Linda Blade, fordern eine rückwirkende Korrektur der Ergebnisse und eine strikte Geschlechtertrennung im Sport.
Faire Geschlechtertrennung im Sport: Die Debatte um Semenyas Teilnahme
Athletinnen wurden um ihre hart erarbeiteten Erfolge gebracht, während Semenya durch seine Teilnahme in der Frauenklasse unverdiente Medaillen und Preisgelder erhielt. Die Dialogplattform „WasIstEineFrau?“ unterstützt ausdrücklich die Regelung, dass Semenya seine Testosteronwerte nicht durch Testosteronblocker senken sollte11, da diese für einen Mann völlig normal sind. Er darf gegen seine Geschlechtsgenossen in der Kategorie der Männer antreten. Es ist wichtig zu betonen, dass Semenyas sportliche Leistungen nur im Vergleich zu Frauen herausragend sind. In der männlichen Kategorie hätte er keine Erfolge erzielt und sich nicht für die Olympischen Spiele qualifiziert. Seine Bekanntheit beruht also allein auf seinem unfairen Vorteil in der Frauenklasse.
Kritik an der Opferrolle und Medienberichterstattung: Der Fall Caster Semenya
Die Plattform „WasIstEineFrau?“ ist es leid, dass Caster Semenya durchgehend als Opfer inszeniert wird, während er öffentlich mit Aussagen wie „meine Hoden machen mich nicht weniger zu einer Frau“ auffällt12. Journalisten ignorieren bewusst die Ungerechtigkeit gegenüber Athletinnen, die durch seine Teilnahme benachteiligt wurden, zugunsten eines Mannes. Semenya hat zu Unrecht Medaillen und Preisgelder erhalten, die für Frauen bestimmt waren. Dennoch stellt er sich als diskriminiert dar. Diese Darstellung trägt zur Verwirrung in der öffentlichen Debatte bei und lenkt von der Notwendigkeit ab, klare Regeln zum Schutz des Frauensports zu schaffen. Wir fordern, dass Männer mit 5ARD wie Semenya nicht in der Frauenkategorie antreten dürfen, da ihr Geschlecht männlich ist. Entscheidend ist das Geschlecht – unabhängig von persönlichen Aussagen oder Eintragungen im Pass.
Forderung nach ehrlicher Berichterstattung: Schutz des Frauensports im Fokus
Die Dialogplattform „WasIstEineFrau?“ fordert eine ehrliche und faktenbasierte Berichterstattung über Caster Semenya und seine Störung der männlichen Geschlechtsentwicklung. Die jahrelange Falschdarstellung als „Frau mit hohem Testosteronspiegel“ ist nicht nur irreführend, sondern schadet auch dem Frauensport und den betroffenen Athletinnen, die um Medaillen und Preisgelder gebracht wurden. Wir rufen die Medien auf, die Realität anzuerkennen und die Stimmen der benachteiligten Athletinnen zu hören.
Quellen
- https://www.tas-cas.org/fileadmin/user_upload/CAS_Executive_Summary__5794_.pdf ↩︎
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK539904/ ↩︎
- https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7167369/ ↩︎
- Die Störung tritt nur auf, wenn beide Eltern das defekte Gen vererben. ↩︎
- https://worldathletics.org/news/press-release/questions-answers-iaaf-female-eligibility-reg ↩︎
- https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav#/switch/tocPane?_ts=1752497378629 ↩︎
- https://www.buzer.de/gesetz/13242/a214196.htm ↩︎
- https://www.news24.com/life/arts-and-entertainment/celebrities/caster-semenya-and-wife-violet-celebrate-miracle-baby-on-third-birthday-20220706-2 ↩︎
- https://www.olympics.com/de/olympic-games/rio-2016/results/athletics/800m-women ↩︎
- https://reduxx.info/an-injustice-former-canadian-olympic-head-coach-speaks-out-against-results-of-2016-olympics-calls-for-sex-segregated-sport/ ↩︎
- https://www.theguardian.com/sport/2019/jun/18/caster-semenya-iaaf-athletics-guinea-pig ↩︎
- https://www.bbc.com/sport/athletics/67336536 ↩︎